Im Winter bin ich nicht so gerne mit der Kamera unterwegs, obwohl es wahrscheinlich viele schöne Motive zu fotografieren gäbe.
Doch die Kälte macht meinen Fingern mächtig zu schaffen, oder ich bin einfach nur ein Weichei :-D
Und deshalb nahm ich mir im Jahreswechsel für diesen Frühling und Sommer vor, so viel zu fotografieren und unterwegs zu sein wie möglich.
Ich überlegte mir ein par Projekte die ich in dieser zeit verwirklichen wollte.
Ursprünglich wollte ich Lost places fotografieren, doch da ich nach längerem recherchieren nicht wirklich viel Lost places gefunden habe, und wenn ich welche im Netz gefunden habe diese Ziele einfach zu weit weg waren, verwarf ich dieses Vorhaben erst mal. Und weil ich eigentlich immer alleine unterwegs bin, war das noch ein weiterer Grund dieses Projekt zu verwerfen, da solche Plätze auch immer Gefahren verbergen
Nahe liegend war dann die Industriekultur, denn dies sind ja auch quasi Lost places, die allerdings für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden sind. Und außerdem, im nicht so weit entfernten Ruhrgebiet, gut zu erreichen sind.
Als erstes möchte ich euch vom LAPADU (Landschaftspark Duisburg) erzählen.
Im Projekt Industriekultur wollte ich meine frisch erworbene neue Kamera mit meinem neuen Weitwinkeloptik ausprobieren.
Durch dieses konnte ich die alten, hohen Hochöfen richtig schön gigantisch erscheinen lassen. Bei diesem Bild war die Nachbearbeitung allerdings sehr aufwändig.
Durch das Gegenlicht waren die oberen Bereiche sehr hell und die
unteren Bereiche recht dunkel. Doch nach viel Spielerei in
PhotoShop bekam ich dann das Werk (links) heraus
Dieses Bild habe ich auch zur Beurteilung zu BBU geschickt und dort wurde mir, unter anderem, angeraten das Bild anders zu croppen.
Das Ergebnis seht Ihr Rechts
Im LAPADU kann man nicht nur hohe
Gebäude gigantisch aussehen lassen,
sondern auch verschiedenen Formen und
Struckturen finden, wie z.B. in Form von
Stahlträgern (oben) oder Fachwerk (unten).
In diesen beiden Fällen habe ich mich für
schwarz/weiß entschieden, damit die
Strukturen besser zur Geltung kommen.
Manche Gebäude und Konstruktionen wirken regelrecht postapokalyptisch.
Dieses Bild (rechts) ist ein gutes Beispiel.
Bis heute weiß nicht, wofür dieses Bauwerk eigentlich ist. Ich weiß nur, dass sich auf der linken Seite, in Höhe der Hütte,
Eisenbahnschienen und daneben Lagerbunker befinden.
Es scheint irgendwas zum entleeren der Eisenbahnwagons zu sein.
Aber warum das ganze so hoch konstruiert worden ist, ist mir ein Rätsel.
Ich wäre gerne mal nach ganz oben gegangen, allerdings war der Zugang zu den Treppen gesperrt, so das ein herauf gehen ohne sich eventuell zu verletzen unmöglich war
Ein unscheinbarer Durchgang zwischen den Bunkern hat mich auch sehr gefesselt und beschäftigt mich sogar noch heute. Wenn ich das nächste mal in den LAPADU komme, werde ich dieses Bild (links) nochmal mit anderen Einstellungen aufnehmen.
Ich habe hier mit einer recht geschlossenen Blende gearbeitet und das nächste mal werde ich die Blende so weit wie möglich öffnen, um die Mauern an den Seiten extrem
unscharf wirken zu lassen.
Vielleicht wäre ein LensBaby auch ein schönes Stilmittel dafür
Auf dem Weg auf den Ofen 5, der begehbar gemacht wurde,
habe ich diesen Schaltkasten entdeckt.
In dem Moment lugte die Sonne zwischen der ansonsten recht dichten Wolkendecke hervor und strahlt Diesen recht schön an.
Ursprünglich wollte ich den Schaltkasten aus einer anderen Perspektive und weit-winkliger fotografieren.
Der im Hintergrund stehenden Hochofen sollte da durch mit in
das Bild einbezogen werden.
Doch leider hätte ich dafür eine Absperrung überschreiten müssen und dies wollte ich aus Sicherheitsgründen nicht.
Oben vom Ofen 5 hat man einen atemberaubenden Ausblick.
Leider war das Wetter miserabel,
so das die Aufnahme eher mäßig geworden ist.
Am Horizont ist nur noch graue Suppe zu erkennen.
Ich habe mit der RAWentwicklung mein Bestes versucht um das
Optimum aus dem Bild heraus zu holen
Das Gelände des LAPADU gibt fotografisch unheimlich viel her und wenn man bis nach einbruch der Dunkeheit bleibt
kann man ein Lichtspektakel aller erster Güte bestaunen.
Leider waren die Wetterbedingungen und der Umstand, dass ich mich mit meiner neuen Kamera noch nicht ganz so gut auskannte, nicht sehr vorteilhaft für meine fotografische Leistung an diesem Tag.